Klarinettenschule 1
von Thomas Boll
Mit gutem Recht können Instrumentallehrkräfte von einem neuen
Unterrichtswerk erwarten, dass es methodisch durchdacht ist, eine
großzügige und vielseitige Auswahl an Übungsstücken enthält und ein
ansprechendes Layout vorweist. Wird auch noch ein besonderer Schwerpunkt
in der Konzeption erkennbar, dann lohnt sich eine intensivere
Auseinandersetzung.
Thomas Bolls Klarinettenschule, die sich an
Erwachsene und jugendliche SchülerInnen richtet, wird diesen Erwartungen
jedoch kaum gerecht. Der Versuch, etwas Eigenes einzubringen, besteht
darin, dass – wie der Klappentext erläutert – „erstmalig das Erlernen
der Haupt- und Alternativgriffe“ getrennt wird und der b/f''-Hebel für
den kleinen Finger der linken Hand bewusster eingesetzt werden soll.
Dabei ist bereits die Unterscheidung von Haupt- und Alternativgriffen zu
hinterfragen, da es im spieltechnischen Ablauf bei manchen
Griffkombinationen notwendig ist, zwei Griffarten gleichberechtigt zu
beherrschen.